Geschichtliches

Zeittafeln:

 

Rom und Jerusalem: Macht gegen Gerechtigkeit
Judäa war eine unterworfene Provinz, aber auch nach der Zerstörung Jerusalems und des Tempels, blieben die Juden als Nation bestehen und anerkannt. Die Selbstbehauptung gegen Rom fand eine letzte, wenn auch schwache Stütze in der politischen Selbstverwaltung, die die Juden in wenigen Jahren mit zäher Arbeit aufbauten. In dieser bescheidenen Institution lag, verbunden mit der messianischen Idee, noch soviel Lebenskraft, dass sie die Energie für noch eine, für die letzte und verzweifelte Revolte gegen Rom, für den letzten Versuch der Rückeroberung nationaler Freiheit erzeugen und zusammenraffen konnte.

Der Grosse Aufstand der Kanaim (66-70 Allg.Zt.)
Der Aufstand führte zu einer der größten Katastrophen der jüdischen Geschichte überhaupt. Von Anbeginn war er nicht unumstritten. Einer der bekanntesten Opponenten der Kanaim war Rabbi Johanan Ben Sakaj.

Rabban Jochanan ben Sakaj
Unter den Forschern herrscht auch heute noch keine absolute Einigkeit darüber, wann genau das Torazentrum in Jawne anfing, seine Tätigkeit zu entwickeln. Es kann jedoch als erwiesen gelten, dass Rabban Jochanan ben Sakaj schon einige Jahre vor der Zerstörung des Zweiten Tempels ein parallel zu Jeruschalajim wirkendes Ersatzzentrum schuf, das in der Stunde der Not den Gelehrten als Zufluchtsort dienen konnte und wo bereits vor Ausbruch des Aufstandes die Grundlagen einer Herrschaftsstruktur gelegt wurden, auf denen dann, als die offizielle jüdische Führung mit dem Scheitern des Aufstandes zusammenbrach, sehr schnell eine alternative geistig-politische Führung errichtet werden konnte.

Lernen und Lehren in Jawneh
Die Juden in der Galluth, die auf Jerusalem und das Sanhedrin geblickt hatten, um Führung und Weisung von dort zu erhalten, waren verzweifelt. Jerusalem lag in Ruinen, und das Sanhedrin gab es nicht mehr. Die Zukunft erschien finster und ungewiss.

Bürgerkrieg in Jerusalem – die Eiferer bekämpfen einander
Nachdem der Terror der „Rächer Israels“ die Gemäßigten in Jerusalem ausgemerzt hatte, wüteten die Meuterer unter sich. Bürgerkrieg war in Jerusalem, die Nachrichten waren klar und zuverlässig. Es war sinnlos, diese Chance ungenützt vorbeigehen zu lassen. Jetzt endlich musste Vespasian vor die Stadt rücken, sie nehmen, den Krieg beenden.

Der Bar Kochba-Aufstand
Der letzte bewaffnete Versuch, das römische Joch abzuschütteln, war der Aufstand, der von einem Mann geführt wurde, der nach der jüdischen Tradition „Sohn des Sterns“ (Bar Kochba) genannt wurde. Diese Revolte markierte das Ende des politischen Aktivismus der Juden in der Antike. Von nun an akzeptierten die Juden die Besatzung als nationale Knechtschaft.

Juden in Spanien / Sfarad
Zur Zeit der Einfälle der germanischen Stämme, der Alanen, Vandalen und Sueven, gibt es in Spanien alteingesessene jüdische Gemeinden. Die Juden pachten und besitzen auch Boden, führen einen weitverzweigten Überseehandel, bekleiden Staats- und Magistratsposten, leben in friedlichen Beziehungen zur alteingesessenen romanisierten keltischen Bevölkerung.

Nachwirkungen des Maimonidischen Systems auf das Denken der Folgezeit
Mit Maimonides gelangt die arabischsprachige Philosophie bei den Juden zu einem Höhepunkt. Zugleich jedoch schließt sie mit ihm ab. Das ist nicht in dem Sinne zu verstehen, dass nach Maimonides kein Jude mehr in arabischer Sprache über philosophische Probleme geschrieben hätte. Es lassen sich noch einige Autoren und ihre Werke nennen, aber diese Gelehrten haben die Philosophie nicht über den von Maimonides erreichten Stand hinaus weiterentwickelt.

Der Kampf gegen den RaMBaM
Rationalisten, Antirationalisten und die Lehre von der „doppelten Wahrheit“

Jüdische Erinnerungsgeschichte im Mittelalter: Gedächtnis im aschkenasischem Raum
Das Diasporajudentum im Mittelalter bediente sich des aus der Antike entsprungenen geschichtstheologischen Rahmens mit einer deuteronomistischen Geschichtsauffassung, die in Gott den „Herrn der Geschichte“ und in Israel das auserwählte Volk sah.

Jerusalem – Mordorgie christlicher Fundamentalisten
Am 15. Juli 1099 (23.Tamus 4859 / D’ThThN“T), einem Freitag vor 900 Jahren, erlebte Jerusalem eines der schrecklichsten Massaker seiner Geschichte. Siegestrunkene Christen, Kreuzfahrer aus Europa, erschlugen in der gerade eroberten Stadt alle Menschen, derer sie habhaft werden konnten.

Jüdischer Glaube nach Auschwitz
In den Tagen nach Auschwitz, in dunklen und hellen Zeiten, verstehen wir noch immer, daß Gott der Befreier und Retter ist – und daß der Mitmensch den Weg zum Befreien und zum Retten finden muß. Deshalb sprechen wir uns an. Denn der große Unglauben unserer Zeit ist nicht das Gottes-Zweifeln, sondern der Unglaube am Mitmenschen. Wir glauben noch an die, die lebten – aber nicht an die, die leben.

Gott wohnt hier nicht mehr
Die Positionierung des Tempelbergs und des in seinem Zentrum gelegenen symbolischen heiligen Felsens verwandelte den nationalen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in eine religiöse Konfrontation, die droht, die gesamte Region zu erschüttern.

Hass und Verleumdung – Warum gegen Juden?
Warum war schon Awraham, der erste Vertreter des ethischen Monotheismus, Ziel von Hass und Diffamierung. Warum stieß König Nimrod diesen Mann, den seine Nachbarn als Mann des Friedens und der Verständigung ehrten, in den glühenden Ofen?

Was ist jüdisch an der jüdischen Bildkunst?
Immer wieder wird in Diskussionen und wissenschaftlichen Abhandlungen die Frage aufgeworfen, ob man im strengen Sinn des Wortes von einer jüdischen Bildkunst sprechen könne, oder ob diese nicht richtigerweise der jeweiligen nationalen Kunst ihres Entstehungslandes zuzurechnen sei.

Chabad Lubawitsch und der Messias
Die ebenso wie andere US-amerikanische jüdische Bewegungen, von der Lauder Foundation bis hin zum Reformjudentum, in Deutschlands jüdischer Gemeinschaft um Einfluss ringende Sekte der Lubawitscher Chassidim konfrontiert die Gemeinden mit zwei Problemen, von denen das eine von lebenspraktischer, gemeindepolitischer Art ist, das zweite – hierzulande noch weitestgehende unbekannte – Problem hingegen theologischer Art.