Purim ist ein ausgelassenes Fest, das vor allem Kinder besonders lieben. An Purim erinnern wir uns an die Rettung der Juden in Persien. Es ist die Geschichte einer mutigen jüdischen Frau, Königin Esther.
Die Geschichte von Purim spielt in Persien, vor fast 2500 Jahren. Damals gab es in Persien einen neuen König namens Achaschwerosch. Er herrschte über viele Länder und regierte über 127 Provinzen. Die Hauptstadt seines Reiches hieß Schuschan.
Auf einer großen Feier in Schuschan, bei der Achaschwerosch seine Herrschaft zur Schau stellen wollte, prahlte er damit, dass seine Frau, Königin Waschti, die schönste aller Frauen sei. Er ließ sie rufen, damit sie den Gästen ihre Schönheit vorführe. Waschti aber weigerte sich zu kommen. Achaschwerosch wurde zornig und sein Berater sagte ihm, dass Waschti ein schlechtes Beispiel gebe, alle Frauen könnten sich nun so verhalten. Und so wurde Waschti verstoßen, Achaschwerosch wollte sich eine neue Frau suchen.
Ahaschwerosch ließ in seinem ganzen Reich die schönsten, noch unverheirateten Frauen suchen und zu sich bringen. Unter ihnen wollte er eine neue Königin wählen. Unter ihnen war auch Esther. Esther, die auch Hadassh hieß, war ein Waisenmädchen und wuchs unter der Obhut ihres Vormunds Mordechai auf. Als nun Esther in den Palast gebracht wurde, trug Mordechai ihr auf, ihre Abstammung und ihr Volk nicht anzugeben, also nicht zu erzählen, dass sie Jüdin war.
Esther hielt sich daran, niemand wusste, dass sie Jüdin war. Achaschwerosch aber fand besonderen Gefallen an ihr und so wurde Esther die neue Königin.
Schon bald konnte Esther das Vertrauen Achaschweroschs ganz für sich gewinnen. Morderchai belauschte eines Tages zwei Diener, die den König stürzen wollten. Er berichtete Esther, die wiederum Achaschwerosch warnte.
Nach dieser Begebenheit setzte der König einen seiner Minister als höchsten Beamten ein, Haman.
Alle Untertanen des Königs mussten vor Haman niederknien. Mordechai aber tat das nicht. Als Begründung gab er an, dass er Jude sei und sich nur vor Gott verneige.
Haman plante eine fürchterliche Vergeltung und erhielt dafür auch von Achaschwerosch die Erlaubnis. Lose wurden geworfen (Purim auf Hebräisch), die den Tag festlegten, an dem alle Juden des Reiches getötet werden sollten. Das Los fiel auf den 13. Adar. An diesem Tag sollten alle Juden im Reich von Achaschwerosch getötet werden, Männer, Frauen und Kinder.
Was tun? Mordechai bat Esther um Hilfe. Doch auch die Königin konnte nicht so einfach mit Achaschwerosch sprechen. Sie überlegte sich daher eine List: Anstatt gleich mit ihrer Bitte um Gnade für die Juden zu ihm zu kommen, lud sie Achaschwerosch und Haman zu einem großen Festessen ein. Auch hier trug sie ihre Bitte nicht vor, sondern lud auch für den kommenden Tag zu einem Fest ein. Erst dann bat sie ihn, ihr Leben zu schonen und das ihres Volkes. Achaschwerosch war sehr erbost über Haman und bestimmte, dass er an dem Galgen, den Haman für Mordechai errichtet hatte, aufgehängt werden solle. Esther erhielt Hamans Palast und Mordechai wurde sein Nachfolger.
Aber die Gefahr war damit noch nicht gebannt, denn das Dekret, das den Tod aller Juden bestimmte, war weiterhin in Kraft. Nach persischem Gesetz konnten Dekrete nicht einfach wieder zurückgenommen werden.
Aber Mordechai und Esther konnten Achaschwerosch dazu bringen, eine weiteres Dekret zu erlassen. Es erlaubte den Juden, sich zu verteidigen. Und so geschah es, überall wehrten sich Juden gegen ihre Feinde und töteten diese. Ihren Besitz aber tasteten sie nicht an. In Schuschan dauerten die Kämpfe noch einen weiteren Tag. Am Ende waren die Feinde der Juden besiegt und Mordechai und Esther legten fest, dass man mit einem Fest an diese Ereignisse erinnert, und das tun wir auch heute noch.
An Purim gibt es verschiedene Gebote. Das erste und wichtigste ist, die ganze Megillat Esther zu lesen. Das passiert in der Synagoge und jedes Mal, wenn der Name „Haman“ vorkommt, wird mit Ratschen und Tröten viel Lärm gemacht.
An Purim gibt es außerdem das Gebot, sich zu betrinken, und zwar „ad lo jada“, also „bis man nicht mehr weiß“, bis man nicht mehr unterscheiden kann zwischen „Verflucht sei Haman“ und „Gesegnet sei Mordechai“.
An Purim schickt man außerdem ein „Mischloach Manot“ – oder auch „Schlachmones“, ein kleines Täschchen oder Paket mit Süßgkeiten und einem Purim-Gruss für liebe Freunde. In Israel tauschen Kinder in der Schule untereinander Mischlochei Manot aus. Es ist außerdem ein Brauch, Bedürftigen zu helfen, so wie das ganze Jahr über. Doch an Purim wollen wir Bedürftigen ermöglichen, ebenfalls angemessen feiern zu können.
An Purim wird ein besonders Gebäck gegessen, Haman-Taschen, oder auch Haman-Ohren genannt, dreieckige Kekse, die mit Nüssen, Datteln, Mohn oder Schokolade gefüllt sind.
Was bei der ausgelassenen Stimmung an Purim nicht fehlen darf: die Verkleidung! Auch in der Synagoge.
Sowohl in orthodoxen (erstes Video) wie auch liberalen Gemeinden (zweites Video) wird die Megillat Esther gemeinsam gelesen.
Gedenke, was Amalek dir angetan hat:
Schabbat sachor
Am Schabbat vor Purim hebt man in der Synagoge zwei Torarollen aus, eine für den Wochenabschnitt, und eine für Maftir – wenn der Haftaralesende aufgerufen wird. Man liest ‚Gedenke, was Amalek dir angetan hat‘ (Dewarim 25, Ende der Sidra ‚Ki Teze‘). Nach dieser Vorlesung wird auch der Schabbat benannt, nämlich: Schabbat Sachor. Als Haftara wird dann aus dem Buch Schmuel I., Kap. 15 vorgelesen: ‚Ich gedenke, was Amalek getan hat.‘
Die Enzyklopädie zu Purim:
Das Buch Esther
LeChajim zu Purim:
Sipurim und Minhagim
Ein Monat wie kein anderer:
Der Monat Adar
Kein Monat ist so freudvoll wie der Monat Adar, er ist so erfüllt von verborgener Freude, dass sogar die Feinde Israels in diesem segensreichen Monat keinen Schaden zufügen können.
Die ganze Geschichte:
Megilath Esther
Und es geschah in den Tagen des Ahaschverosch – das ist der Ahaschverosch, der von Hodu bis nach Kusch über 127 Provinzen regierte -, in jenen Tagen also, als der König Ahaschverosch auf seinem Königsthron sass, der in der Burg Schuschan war, im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete er ein Gastmahl für all seine Fürsten und Knechte.
Zum historischen Hintergrund:
Persien und Israel
Das Leben der Juden in Judäa war während der zwei Jahrhunderte (538-333 v.Chr.), da ihr Land von einem Satrapen regiert wurde, sowohl in politischer als auch in kultureller Hinsicht mit dem Geschick des persischen Weltreichs verknüpft. Im eigentlichen Persien war eine starke Kolonie von Juden entstanden.
Etwas Süßes:
Rezept für Haman-Taschen
Purim ist das einzige Fest, dass sich nicht durch besondere Köstlichkeiten hervor hebt. Man soll sich ja auch betrinken. Aber, Haman-Taschen, oder Hamans Ohren (Osnei Haman), dürfen natürlich nicht fehlen.
Jüdische Geschichten aus aller Welt:
Königin Esther oder die Ohren von Haman
Keine Schrift enthält so viele berühmte Geschichten wie der Tanach, die hebräische Bibel. Eine der spannendsten wird zum Purimfest gelesen, voller Sex and Crime, komplett mit schönen Frauen, korrupten Königen, bösen Intriganten und unbeugsamen Helden. Dies alles findet sich im Buch Esther; es spielt zur Zeit des babylonischen Exils.
Der siebte Adar:
Moscheh Rabenus Geburtstag
Es ist eine Sitte der Frommen, diesen Tag, den 7. Adar, als Festtag zu begehen und einen besonderen „Tikkun für den 7. Adar“, der in dem Gebetbuch steht, zu sagen. Denn der Tod der Gerechten sühnt, wie Fasten, Rückkehr (Teschuwa) und Gebet, und so erhofft man, dass die vollkommene Sühne von ganz Israel erreicht werden kann.
Purim aus feministischer Sicht
Zwei Königinnen und zwei Stadien feministischen Bewusstseins:
Waschti und Esther
Frau und Judentum:
Esther haMalkah
Für Kinder
Das große Purim-Quiz:
Fit für Purim?
Eine Kindergeschichte zu Purim:
Leas Purimpanne
Nicht nur Taschen:
Levi backt zu Purim
Mischloach Manot:
Tragetäschchen für Schlachmones
Du möchtest Deinen Eltern, Verwandten oder Freunden Schlachmones zu Purim bringen?
weOd Schir:
Lieder zu Purim
Historische Purim-Gedanken und -Geschichten
Megillah, Verkleidungen, Bräuche:
Purim – im Spiegel jüdischer Kunst
In diesem Text soll ein Ausschnitt jüdischer Volkskunst anhand von Beispielen, die im Zusammenhang mit dem Purimfest stehen, vorgestellt werden. Die ausgewählten Werke entstammen größtenteils der Volkskunst.
In den Tagen des Rabbi Chaim Vital:
„Das ganze Jahr betrunken und am Purim nüchtern“
Die vorliegende Purim-Geschichte stammt aus der Feder von Jizchak Leib Perez, der neben Mendele Mocher-Sforim und Scholem Alejchem zu den Gründern der modernen jiddischen Literatur zählt.
Auch Feste haben ihre Schicksale:
Die Purimfeier in historischer Beleuchtung
Je niederdrückender und entmutigender die Verhältnisse waren, in die man sich nur allzu oft versetzt sah, um so tröstlicher und herzerhebender musste es sein, sich in eine Zeit zurückversetzen zu können, in der alle feindlichen Anschläge so urplötzlich zuschanden gemacht, den unschuldig Unterdrückten und Verfolgten eine solch glänzende Genugtuung unvermutet zuteil geworden.
Der Sündenbock:
Ein Purim-Traum
Am Rande der Vernichtung:
Purim 1934
Der vorliegende Beitrag erschien im März 1934 in der von Julius Goldstein herausgegebenen Zeitschrift „Der Morgen“, die ein breites Themenspektrum aus aufgeklärt-orthodoxer Sicht bediente. Autor ist einer der führenden liberalen Rabbiner Deutschlands jener Zeit, Max Dienemann.
Nicht nur zu Pessach:
Ein Blutmärchen am Purim
Daß die Blutbeschuldigung ursächlich mit dem Purimfeste verknüpft worden wäre, ist nirgends zu finden, und daß es jemals sogar einen Prozeß wegen einer Ritualmordbeschuldigung gegeben hätte, die sich auf das Purimfest bezieht, war bisher unbekannt.
1932-1934:
Purim in Tel Aviv
Eine besondere Perle aus dem Spielberg Archiv…