Wein

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Die Weintraube (hebräisch גפן gefen) zählt zu den sieben Früchten (5 Mose 8,8), mit denen der Ewige Israel gesegnet hat. Die Torah berichtet, daß die von Mosche nach Kanaan entsandten Kundschafter bei ihrer Rückkehr Weintrauben, Feigen und Granatäfel mitbrachten, um die Fruchtbarkeit des Landes zu verdeutlichen (4 Mose 13,23). Die Kundschafter brachten die Früchte – so berichtet die Bibel – aus dem Wadi Nahal Eschkol bei Hebron. Traubensaft wurde in Tongefäßen und Ziegenlederschläuchen zu Wein vergoren. Die getrockneten Früchte (Rosinen) konnten aufbewahrt werden wurden auf vielfältige Art verwendet.

Der Wein ist eine Kletterstaude und wächst in gemäßigtem Klima. In den Psalmen (Tehillim) werden die Kinder Israels mit einem Weinstock verglichen, der Wurzeln schlägt und die Erde füllt (Psalm 80,9-12 sowie 128,3). Er ist auch ein Symbol des Friedens: „Und es weilten Jehuda und Israel in Sicherheit, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum“ ( 1 Könige 5,5)

In Weinbergen darf keine Nachlese gehalten werden. sie ist den Armen und Fremden vorbehalten (3 Mose 19,10). Noach war der erste Winzer (1 Mose 9,20) und Wein (hebräisch jajin) das Haupterzeugnis des Stammes Jehuda (1 Mose 49,11).

Im jüdischen Ritus spielte und spielt Wein eine zentrale Rolle. Dieser darf nicht zu götzendienerischen Zwecken hergestellt werden und muß koscher sein.

Auch im Midrasch gibt es vielfältige Vergleiche zwischen dem Weinstock und dem Volk Israel. Rabbi Schimon ben Lakisch sagt: „Die Blätter des Weinstocks sind das gewöhnliche Volk des Landes (amai haArzot)“ Die Blätter erzeugen die Grundstoffe für den ganzen Wein wie das gewöhnliche Volk es für die Gemeinschaft tut. „Die Triebe sind wie die Kaufleute (baalei haBatim)“. Sie verteilen das, was die Blätter / das gewöhnliche Völk hergestellt haben. „Die Unwissenden (reikanim)“ haben auch eine Aufgabe: Sie sind „wie die Ranken der Weinpflanze“, die für die Entwicklung und Ausbreitung wichtig sind. Aber das Endziel sowohl des Weinstockes als des Volkes Israels ist es „Reben (eschkolot) von feinen Trauben hervorzubringen, die die Gelehrten und Weisen der Gemeinschaft sind“. (Gemara Chulin 29)

Gelehrte wie Rabbi Akiva wurden „anschei eschkolot“ genannt um zu zeigen, daß deren umfassende Torahkenntnis zusammengesetzt war wie eine Rebe, nämlich aus vielen Einzelteilen – Trauben – so wie die Torah aus vielen unendlichen Facetten besteht.