Feige

« Back to Glossary Index

Der Feigenbaum (hebräisch תאנה teenah) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Die Feige ist die erste Frucht (hebräisch תאנים teenim); die in der Bibel namentlich erwähnt wird: „Und sie nähten sich Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze“ (1 Mose 3,7) Das häufig verwendete „develah“ verweist auf Kuchen aus den getrockneten Früchten).

Auch in 4 Mose 13,23 wird sie bei der Rückkehr der Kundschafter als eine von drei Früchten (neben Granatäpfeln und Weintrauben) mitgebracht, wodurch die Fruchtbarkeit des Landes Kanaan deutlich wurde. Die Feige war ein wichtiges Nahrungsmittel. Sie wird häufig mit der Rebe erwähnt. Beide gehören zu den sieben Arten.

Der Feigenbaum trägt 5 Monate lang Früchte (von Ende Mai bis Anfang Oktober). In biblischen und talmudischen Zeiten war die Feige wegen ihres hohen Zuckergehaltes von großer wirtschaftlicher Bedeutung: Neben den frischen und getrockneten Früchten gab es auch Feigenhonig.

In einem Midrasch heißt es, daß es sich mit den Feigen ebenso verhält wie mit den Patriarchen und ihren Nachkommen: Sie reifen nicht zur selben Zeit. Der erste, der „reifte“ war Abraham, dann Yitzhak, denn Jakob und danach der Rest des Volkes Israel (Bereschit Rabba 46,1).

Das Essen von Feigen wird von den Weisen mit dem Lernen der Torah verglichen. Wir essen alle Teile der Feige. Sie hat keine Samen und keine Schale oder Rinde, die wir wegwerfen. Ebenso sind alle Teile der Torah für uns eine Nahrung. (Eruvim 54 a und b)

Und an anderer Stelle heißt es: „Warum wird die Torah mit einem Feigenbaum verglichen? Weil bei den meisten Bäumen (Oliven, Wein, Datteln, Granatapfelbäumen) die Früchte zu einer Zeit geerntet werden. Vom Feigenbaum wird nach und nach gepflückt. Ebenso ist es mit der Torah: Man lernt ein wenig an einem Tag und mehr am nächsten, denn man kann sie nicht lernen in ein oder zwei Jahren“ (Bamidbar Rabba 12).

Der Feigenbaum wird 3 bis 5 m hoch. Er gehört zur Familie der Maulbeerbäume.