FÜR DAS NACHMITTAGSGEBET
Wir lesen die Selichot, die Hymnen auf die Vergebung und die Bitten der Vergangenheit, denn in den Worten unserer Vorfahren kommt unser eigener Glaube zur Sprache. Wir sprechen zu G’tt mit den Worten anderer Menschen, möge G’tt durch sie zu uns sprechen.
Die Sprache hat sich geändert, aber die Bedürfnisse sind gleich geblieben. Wir singen und beten die Selichot in Aufrichtigkeit. Mögen sie für uns von derselben Frische durchdrungen sein wie damals, als sie zum ersten Mal gebetet worden sind.
Aus den Tiefen rufe ich, G’tt‘ zu dir.
G’tt, höre meine Stimme!
Lass deine Ohren aufmerksam sein
auf die Stimme meines Flehens.
Wenn du, G’tt, auf unsere Verkehrungen achten würdest,
G’tt, wer könnte dann bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung,
damit man dir in Ehrfurcht diene.
Ich hoffe auf G’tt,
meine Seele hat Hoffnung.
Ich warte auf G’ttes , Wort.
Ich sehne mich nach G’tt
mehr als Wächter am Morgen,
die das Morgenrot herbeisehnen.
Hoffe, Israel, auf G’tt!
Denn bei G’tt ist Güte,
bei ihm ist Erlösung in Fülle.
G’tt wird Israel von all seinen Verkehrungen erlösen.