Parschat Behar – Bechukotai: Himmlische Wissenschaft

Chabad Lubawitsch

Es ist eine Kraft, die stärker ist als jede andere Kraft, welche die Wissenschaft kennt. Wir können sie mit keinem Instrument messen, aber ihre Existenz ist unbestreitbar. Sie durchdringt das Universum, aber wir können sie nicht definieren, sehen oder auch nur benennen. Sie kann alles ändern, was die Wissenschaft von der Geburt, der Existenz und der Aktivität des Kosmos lehrt.

Seit einigen Jahrzehnten glauben Astronomen und Physiker, das Universum sei durch einen „Urknall“ entstanden, aus einer unvorstellbar großen Explosion, die alle Materie und schließlich auch das Leben hervorbrachte. Da die Torah der Wissenschaft nicht widerspricht, können wir diesen Urknall als g-ttlichen Schöpfungsakt verstehen: „Es werde Licht!“

Die Tatsache, dass die Himmelskörper sich voneinander entfernen, stützt die Urknall-Theorie. Aber die Schwerkraft aller Sterne und Planeten sollte eigentlich die Geschwindigkeit dieser Ausdehnung bremsen und den Kosmos zum Schrumpfen bringen. Dem widersprechen jedoch neuere Studien. Sie zeigen nämlich, dass die Geschwindigkeit, mit der andere Galaxien sich von uns entfernen, sogar größer wird!

Das hat für Verwirrung unter den Wissenschaftlern gesorgt, und sie haben Theorien über eine seltsame Kraft im Universum aufgestellt. Wir können diese Kraft nicht sehen, messen oder verstehen. Aber sie ist da, und beschleunigt die „Explosion“ des Kosmos.

Der Torah-Abschnitt dieser Woche ist Behar – Bechukotai. Er zählt auf, welchen Lohn wir bekommen, wenn wir die Mizwot befolgen. Der Name ist aus der Wurzel chukim abgeleitet, die sich auf einen bestimmten Teil der Gebote bezieht: auf jene, die unsere Vernunft nicht begreifen kann. Warum gibt es solche Gebote? Warum sollten wir etwas tun, was wir nicht verstehen?

Einerlei, wie viel wir studieren und lernen — sei es in der Torah, sei es in der Wissenschaft —, wir dürfen nie vergessen, dass G–ttes Größe unser Begriffsvermögen immer übersteigen wird.

Wenn wir zum Himmel hinauf schauen und die Kraft beobachten, die wir nicht sehen oder messen können, dürfen wir lächeln über unsere Einsicht, dass wir nicht alles verstehen sollen.

Der Standpunkt des Rebbe:
Gedanken und Einsichten des Lubawitscher Rebbe

G-tt hat den Menschen so geschaffen, dass er glücklich ist. Das ist sein natürlicher Zustand. Schauen Sie Kindern zu, und Sie wissen es.

Leitgedanken:
„Das Land soll eine Schabbat-Ruhe einhalten
für G–tt“ (25:2).

Frage: Raschi bemerkt zu den Worten Schabbat LaHaschem: „Für den Namen Haschems, so wie es (in den zehn Geboten, Schemot 20:10) über den Schabbat der Schöpfung geschrieben steht“ – also über den Schabbat des ganzen Jahres. Wie hängen das Schemitta-Jahr und der Schabbat zusammen?

Antwort: Haschem hat den Juden den Schabbat gegeben, damit sie sich spirituell erneuern. Für Menschen, die eine Woche lang gearbeitet haben, ist der Schabbat der Tag Schabbat laHaschem, und er ist dem Gebet und dem Studium der Torah gewidmet. Das bringt uns näher zu Haschem. Es geht also nicht nur darum, sich von der harten Arbeit auszuruhen.

Raschi meint, das Schemitta-Jahr solle wie der Schabbat sein: ein Jahr, das dem Studium und dem Gebet gewidmet ist und uns dadurch näher zu Haschem bringt.

Wohltätigkeit bringt langes Leben

Alle vertrauten Binjamin Hazaddik. Sie sahen, wie er unter allen Armen der Stadt mit beiden Händen milde Gaben verteilte. Bald gaben die Leute ihm ihr Zedaka-Geld, damit er es an die Bedürftigsten weitergebe. So wurde Binjamin Hazaddik der Kassenwart der Stadt, was Zedaka betraf. Enorme Geldbeträge flossen durch seine Hände. Er sammelte bei den Reichen und gab den Armen.

Eines Jahres herrschte Hungersnot. Leute, die bisher keine Hilfe gebraucht hatten, kamen nun zu Binjamin Hazaddik und baten ihn um Geld, damit sie Brot kaufen konnten. Solange Geld in der Kasse war, gab ihnen Rabbi Binjamin, was sie brauchten.

Als die letzte Münze verbraucht war, kam eine arme Witwe weinend zu Binjamin. „Ich habe sieben Waisen zu versorgen“, sagte sie. „Wenn Ihr uns nicht helft, müssen wir verhungern.“

Natürlich konnte er sie nicht abweisen. Rabbi Binjamin holte Geld aus seiner eigenen Börse und gab es der Witwe. Und von da an unterstützte er sie weiter aus eigener Tasche. Jede Woche gab er ihr genug Geld, so dass sie und die Kinder nicht hungern mussten.

Die Zeit verging. Binjamin Hazaddik wurde plötzlich krank. Anfangs hatten die Ärzte noch Hoffnung, weil er jung war. Aber er wurde immer schwächer und sprach auf keine Behandlung an.

Binjamin lag auf dem Totenbett. Seine Stunden waren gezählt. Die Engel waren in Aufruhr. Warum durfte diese kostbare Seele die Erde so früh verlassen, obwohl sie so viel Gutes getan hatte? Sie versammelten sich vor dem himmlischen Thron, um für Binjamin zu bitten.

„Herr der Welt! Dieser Mann hat acht Seelen geholfen, einer Witwe und sieben Waisen, und zwar mit seinem Geld. Wir haben gelernt, dass du Adam geschaffen hast, der die ganze Welt bevölkerte, um damit zu zeigen, dass jeder, der einen Menschen rettet, eine ganze Welt rettet. Was ist mit Binjamin, der acht Welten gerettet hat und nun auf dem Sterbebett liegt?“

Haschem akzeptierte das Argument und erhörte die Bitte. Er belohnte Binjamin Hazaddik mit weiteren zweiundzwanzig Lebensjahren, denn die Torah wurde mit den zweiundzwanzig Buchstaben des alef-beit geschrieben.