haLulaw – Die vier Arten im Feststrauß

Die vier Arten – Etrog, Palme (Lulaw), Myrte (Hadasim) und Weiden (Arawot) – betonen den landwirtschaftlichen Charakter des Laubhüttenfestes.

Die Rabbinen deuten die „Frucht eines prächtigen Baumes“ als Etrog (Zitrusfrucht). Die „Palmzweige“, die „Zweige von belaubten Bäumen“ und die „Bachweidenruten“ werden im Feststrauß vereinigt.

Das Gebot der ‚Vier Arten‘ besteht darin, sie in der Hand zu halten und zu schwenken. An drei Stellen (beim Morgengebet in der Gemeinde) werden die Vier Arten benutzt: Während der Brachah, während des Hallel und während des Hoschanoth-Umzugs um die Bimah.

Rabbi Jochanan sagte: Man schwenkt den Lulaw zur Ehre G’ttes hin und her, denn G’tt gehören die vier Himmelsrichtungen; man hält ihn zur Ehre G’ttes nach oben und unten, denn G’tt gehört der Himmel und die Erde. (Sukah 376)

Wie die Zitrusfrucht sowohl Geschmack hat als auch einen lieblichen Geruch, so gibt es in Israel Menschen, die sowohl gelehrt sind als auch ihren Glauben leben.
Wie die Früchte des Palmzweigs zwar Geschmack haben, aber geruchlos sind, so gibt es in Israel Menschen, die zwar gelehrt sind, aber ihren Glauben nicht leben.
Wie die Myrtenzweige zwar einen lieblichen Geruch haben, aber ungenießbar sind, so gibt es Menschen, die gute Werke tun, aber keinerlei Gelehrsamkeit besitzen.
Wie die Weidenzweige weder eßbar sind noch einen angenehmen Geruch verbreiten, so gibt es Menschen, die weder gelehrt sind noch gute Werke tun.

G’tt – die Heiligkeit G’ttes sei gepriesen – sagt: Damit Israel nicht untergeht, laßt sie alle zusammengebunden sein, wie die Pflanzen zu einem Bund zusammengebunden sind, so daß die Gerechten unter ihnen für die anderen Sühne bewirken.

(Pesikta Rabati 51,2)

Genau gesagt bestehen die Vier Arten aus einem langen Palmzweig mit einer aus Palmzweigen geflochtenen Halterung. In diese Halterung bindest du zwei Weidenruten auf die linke Seite und drei Myrtenzweige auf die rechte. Die Zitrusfrucht wird nicht mit den drei anderen Arten verbunden.

Der Segenspruch:

“BARUCH ATA ADONAJ, ELOHEJNU MELECH HAOLAM
ASCHER KIDSCHANU BEMIZWOTAW WEZIWANU AL NETILAT LULAW!“

“Gelobt seist Du Ewiger unser G’tt, König der Welt,
der uns geheiligt hat durch seine Gebote und uns geboten hat, den Feststrauß zu nehmen!“

Während du stehst, nimmst du den Palmzweig (Lulaw) mit den damit zusammengebundenen Weidenruten und Myrtenzweigen in deine rechte Hand. Du hältst den Lulaw so, daß der Grat auf dich hin zeigt. (Der Grat ist die grüne Linie, die an dem Palmzweig von oben nach unten verläuft. Die gelblichere und flachere Seite ist die Rückseite des Palmzweigs. Die Seite, auf der eine Rille von oben nach unten verläuft, hat den Grat in der Mitte.)

Du nimmst die Zitrusfrucht (Etrog) in deine linke Hand, und zwar so, daß der Stilansatz (Pitom) nach oben zeigt. Hast du einen Etrog, der von Natur aus keinen Pitom hat, suche nach der Spitze der Frucht (das schmalere Ende, wie bei einer Birne) und drehe die Frucht mit der Spitze nach unten. Halte den Etrog dicht an den Lulaw.

Dann rezitierst du den Segensspruch.

Drehe den Etrog um, so daß du ihn jetzt richtig herum hältst, und schwenke mit dem Lulaw.

(nach Michael Strassfeld)

So schwenkt man den Feststrauß:

Stelle dich mit dem Gesicht nach Osten.

Halte den Lulaw vor dich hin Richtung Osten und schwenke ihn dreimal. Die Bewegung sollte jedesmal zu dir hin geschehen; d.h. halte den Lulaw zunächst von dir weg und bewege ihn auf dich zu, von dir weg und zu dir hin, von dir weg und wieder zu dir hin.

Wiederhole diese Bewegung dreimal nach rechts (Süden), über deine Schulter nach hinten (Westen) und nach links (Norden). Halte ihn hoch und richte ihn nach unten.

Alle diese Bewegungen sollten sehr langsam und bewusst geschehen, man sollte sich dabei auf die Symbolik und die Bedeutung dieser Handlung besinnen. Den Lulaw schwenkt man auch an drei Stellen in den Hallel-Psalmen, während man sagt: „Danket dem Ewigen, denn er ist gütig. Ja, G’ttes Güte währt ewig!“ Dieser Vers steht im Hallel zweimal hintereinander, deshalb schwenkt man noch einmal mit dem Lulaw, während man sagt: „So soll Israel sagen: “Ja, G’ttes Güte währt ewig.“ Schließlich schwenkt man während des Hallel bei dem Vers: “Ach, G’tt, hilf uns! Ach, G’tt, gib doch Gelingen!“

(The Jewish Catalogue)