Kedoschim

Die englischen Originaltexte erhalten Sie bei Ohr Samayach. Die Übertragung ins Deutsche erfolgte durch Herrn Rabbiner Nathanel Wurmser, Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth. Diese und weitere Texte sind auf der CD-ROM „Tour durch die Bibel“, bei ORT Deutschland e.V. erhältlich.

Haschem erwartet von den Kohanim (Priestern) äußerste Achtsamkeit beim Betreten des Mischkan (Heiligtum in der Wüste). An Jom Kippur, dem großen Versöhnungstag, darf sich der Kohen Gadol (Hohepriester) in den allerheiligsten Teil des Mischkan begeben, nachdem er sich speziell darauf vorbereitet und auch besondere Kleidung angetan hat.

Er bringt Opfer dar, die nur an Jom Kippur vollzogen werden: Über zwei gleiche Ziegenböcke wird das Los geworfen. Der eine ist „für Haschem“ bestimmt und wird im Tempel dargebracht, der andere wird als Sündenbock, „für Asasel“ in die Wüste geschickt. – Die Torah bestimmt die persönlichen Verpflichtungen, die an Jom Kippur gelten: Am 10. Tag des siebten Monats sind Essen und Trinken, das sich Einsalben, das Tragen lederner Schuhe und Eheverkehr strengstens untersagt.

Die Torah verbietet den Genuß von Blut. Das Blut von geschächtetem Geflügel oder Wild muß zugedeckt werden (Kissui Hadam). Das jüdische Volk wird vor schändlichen Praktiken gewarnt, die in Mizrajim (Ägypten) verbreitet waren. Inzucht und Geschlechtsverkehr während der Menstruation der Ehefrau sind verboten; wie auch Homosexualität, Sodomie und das Opfern von Kindern. – Die Bne Jisrael sollen sich ihrer heiligen Berufung bewußt sein. Dazu lehrt sie die Torah verschiedene Ge- und Verbote.

Als Verbote werden aufgeführt: Götzendienst; das Essen von Opfern nach der erlaubten Zeit (Pigul); Diebstahl und Raub; das Ableugnen eines Diebstahls; falsches Schwören; unrechtmäßiges Zurückbehalten fremden Eigentums; das Verzögern der Lohnauszahlung eines Angestellten; Hassen und Verfluchen eines jüdischen Mitmenschen (vor allem der Eltern); unnützes Geschwätz; das Aufstellen von Hindernissen (physischer und geistiger Art); Rechtsverdrehung; Untätigkeit, wenn andere in Gefahr sind; Beleidigung; Rache; Mißgunst; das Kreuzen zweier Tierarten; das Tragen von Kleidung, die aus einem Gemisch von Wolle und Leinen besteht; das Ernten von Bäumen während der ersten drei Jahre; Gefräßigkeit und Trunkenheit; Zauberei; das Rasieren des Bartes und der Koteletten; Tätowierung.

Gebote sind: Die Ehrfurcht vor den Eltern und der Respekt gegenüber älteren Menschen; das Stehenlassen eines Teils der Ernte für Arme; Nächstenliebe (insbesondere gegenüber Proselyten); das Essen der Früchte eines Baumes in seinem vierten Jahr in Jeruschalajim; die Ehrfurcht vor dem Tempel; die Achtung vor einem Torahgelehrten sowie die Rücksichtnahme gegenüber einem Blinden und einem Tauben. Das Familienleben ist heilig. Ein weiteres Mal werden wir davor gewarnt, Gebräuche und Gewohnheiten anderer Völker nachzuahmen, – ansonsten droht uns der Verlust von Erez Jisrael. Wir sollen die Vorschriften der Kaschrut (Speisegebote) beachten und dadurch unsere Eigenständigkeit bewahren.