Jiskor

Quelle aller Barmherzigkeit,
die uns barmherzig umgibt, du kümmerst dich voller Barmherzigkeit um die Frommen, Rechtschaffenen und Vollkommenen, die heiligen Gemeinden, die ihr Leben zur Heiligung des Namens geopfert haben. Sie waren beliebt und geliebt während ihres Lebens; durch ihren Tod wurden sie nicht voneinander getrennt. Beschwingter als die Adler und stärker als die Löwen war ihre Entschlossenheit, den Willen ihres Schöpfers zu erfüllen und den Wünschen ihres Felsens zu entsprechen. Unser G’tt möge sich zum Guten an sie erinnern, gemeinsam mit all den übrigen Gerechten der Welt.

Tehilim 121

Du behütest Israel.
Behüte des Rest Israels.
Lass Israel nicht zugrunde gehen,
das das „Höre Israel“ spricht.

(2. Sam 7.23)

Du behütest das einzigartige Volk.
Behüte den Rest des einzigartigen Volkes.
Lass „das einzigartige Volk“ nicht zugrunde gehen,
das die Einzigartigkeit deines Namens verkündet:
„Der Ewige ist G’tt, der Ewige ist einzig“.

(Ex 19,6)

Du behütest das heilige Volk.
Behüte des Rest des heiligen Volkes.
Lass das heilige Volk nicht zugrunde gehen,
das dreimal das „Heilig, Heilig, Heilig“ spricht.

 

G’tt möge unserer Pioniere gedenken.
Wir danken dir für alle, die ihr Leben gelassen haben für die Wiedererrichtung des Staates Israels, ein Wunder, das unsere Augen gesehen haben. Sie waren das Zeichen der Hoffnung, das aus Leiden erwachsen ist, der Frühling, der in das trockene, traurige Tal Einzug hielt, die Rose, die in der Wüste erblühte.

Wir werden demütig, wenn wir an den Reichtum denken, der uns durch ihr Opfer und ihr Leiden zugekommen ist. Der Ruhm und die Last dieses Erbes prägen unser Leben.

In der Stille gedenken wir derer, die ihr Leben für andere opferten und G’ttes Namen auf der Erde geheiligt haben.

 

G’tt möge unserer Märtyrer und Märtyrerinnen gedenken.

Wir gedenken der sechs Millionen Toten und aller, die starben, als Wahnsinn die Welt regierte und das Böse in der Welt wohnte. Wir gedenken derer, die wir gekannt haben und derer, von denen selbst der Name verloren ist.

Wir trauern um alle, die mit ihnen starben, um ihre Güte und um ihre Weisheit, die die Welt hätten retten und so viele Wunden hätten heilen können. Wir trauern um den Geist und den Humor, der starb, um das Lernen und das Lachen, das für immer verloren ist. Die Welt ist ärmer geworden, und unsere Herzen werden kalt, wenn wir an die großen Dinge denken, die hätten sein können.

Wir sind dankbar für ihr Beispiel an Anstand und Güte. Wie Kerzen leuchten sie aus der Dunkelheit jener Jahre heraus, und in ihrem Licht erkennen wir, was gut ist – und was böse.

Wir gedenken jener nichtjüdischen Männer und Frauen, die den Mut hatten, außerhalb der Masse zu stehen und mit uns zu leiden. Auch sie sind deine Zeuginnen und Zeugen, eine Quelle der Hoffnung, wenn wir zu verzweifeln drohen.

Um des Leids unseres Volkes willen möge eine solche Zeit nie wieder kommen. Möge ihr Opfer nicht umsonst gewesen sein. In unserem täglichen Kampf gegen Grausamkeit und Vorurteile, gegen Tyrannei und Verfolgung gibt uns die Erinnerung an sie Kraft und leitet uns.

In der Stille gedenken wir derer,
die G’ttes Namen auf der Erde geheiligt haben.