Emanzipation

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Im Zeitalter der Aufklärung wurde es den Juden in Europa gestattet, Bürger der Nationen zu werden, in denen sie lebten. Sie erhielten weitgehend die gleichen Rechte, wie die übrigen Bürger, so dass sie nicht mehr als Bürger „zweiter Klasse“ behandelt wurden. Das erlaubte ihnen, ihre Ghettos zu verlassen und sich innerhalb der Gesellschaft niederzulassen. Sie assimilierten sich zunächst im Berufsleben und später auch in weiteren sozialen Bereichen immer mehr. Sie gingen zu Wahlen, dienten in den Armeen und wurden nahezu völlig in das städtische Leben integriert. Diese staatsbürgerliche Emanzipation verlief in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich, bspw. wurde sie in Deutschland nie vollständig erreicht, in Frankreich war sie ein relativ zügiger Formaler Akt, der aber auch eher theoretische Erfolge zeitigte, da er an viele Bedingungen geknüpft war. In England wurden eine pluralistische Form der Emanzipation erreicht, indem Bedingungen, wie z.B. die Aufgabe eigener jüdischer Organisationen, erst gar nicht gestellt wurden.