dawenen

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auch dawnen, dowenen: Das jüdische Gebet kann man mit „beten“ nur unzureichend beschreiben. Beten kommt von „bitten“ und im jüdischen Gebet wird nicht um etwas gebeten, sondern es werden festgeschriebene Texte gesagt, weil dies G-ttesdienst ist. Das jüdische Gebet ersetzt das Opfer, seit der Tempel zerstört wurde, es hat keinen Mitteilungscharakter an G-tt. Man „betet“ also nicht, sondern man „sagt“, man dawenet. Die meisten Gebete des Judentums enthalten dementsprechend Lobpreisungen aber keine Bitten, vor allem keine persönlichen Bitten. Eine sehr bekannte Ausnahme bildet das Schemone Esre, das Achtzehn-Bitten-Gebet, in dem es aber nicht primär um Bitten für den Betenden selbst geht, vielmehr um Bitten für die Gemeinschaft.