Bar-Kochba-Aufstand

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Ein in den Jahren 131-135 n. von Bar Kochba geleiteter Aufstand gegen die römische Besatzung Judäas, der trotz beträchtlicher Anfangserfolge (Befreiung des ganzen Landes) schließlich scheiterte. Der Name Bar Kochba, wörtl. „Sternensohn”, wurde dem Anführer des Aufstandes in Anspielung auf eine Prophezeiung in Num. 24,17 verliehen und ist Ausdruck der mit seiner Person verbundenen Messiaserwartung, die man damals hegte.

Für die Wiedereroberung Judäas mußte der damalige römische Kaiser Hadrian seinen besten Feldherren, Julius Severus, nach Judäa berufen. Die Zahl der gefallenen Aufständischen ging in die Hunderttausende. Auch auf römischer Seite waren die Verluste so groß, daß sich Hadrian gezwungen sah, bei seiner vor dem römischen Senat gehaltenen Siegesrede die sonst bei solchen Gelegenheiten übliche Formel „mir und meinen Legionen geht es gut“ wegzulassen. Das Scheitern des Aufstandes hatte schwerwiegende Folgen. Auf den Ruinen Jerusalems wurde die römische Stadt Aelia Capitolina errichtet, deren Betreten den Juden bei Androhung der Todesstrafe untersagt war. Die dem B.K.A. folgenden antijüdischen Dekrete verboten den Juden im Lande die Religionsausübung und legten ihnen materielle Bürden auf, die ihnen das Leben in Judäa (das nunmehr in Palästina umbenannt wurde) so gut wie unmöglich machten.

Langfristig folgte dem B.K.A. – der auf die Wiederherstellung der jüdischen Souverenität in Judäa und den Wiedererrichtung des Tempels in Jerusalem ausgerichtet war – die Zerstörung des jüdischen Zentrums im heiligen Land, womit die Zerstreuung (Galluth) der Juden über die ganze Welt besiegelt wurde.