Auferstehung

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Das Verständnis vom Leben nach dem Tod ist im Judentum unterschiedlich. Früher ging es vor allem um die Frage, ob nur der Geist oder auch der Körper einst auferstehen wird. Heute spricht man eher vom „Weiterwirken“ der guten Taten eines Menschen über seinen Tod hinaus.

In der Orthodoxie ist der Glaube an ein Leben nach dem Tod von großer Bedeutung, wenn auch die Definition, wie dieses Leben aussehen wird, nicht überall gleich ist. Es kann ein Weiterleben des Geistes, des Geistes und Körpers oder irgendeine andere Form gemeint sein, das kann und will man in den meisten Ausrichtungen nicht festlegen. Wichtig ist hierbei, dass der Körper nach dem Tod auf jeden Fall unversehrt bleiben muss, also keine Feuerbestattung erlaubt ist. Obduktionen sind nur erlaubt, wenn sie aus rechtlicher Sicht notwendig sind oder ihre Ergebnisse anderen Menschen zum Leben verhelfen. Dies zeigt, dass man die Möglichkeit einer leiblichen Auferstehung durchaus nicht verworfen hat. Im Reformjudentum spricht man dagegen ausschließlich von einem Weiterleben der Seele und Feuerbestattungen sind erlaubt.

In der Torah lässt sich zur Auferstehung nach dem Tod kein genauerer Hinweis finden. In den 13 Glaubenssätzen des Maimonides heißt es: „Ich glaube in ganzem Glauben, dass einst zu seiner Zeit, wenn es dem Schoepfer, gelobt sei sein Name und erhoben sein Gedenken immer und ewig, wohl gefaellt, die Toten auferstehen werden.“, aber Maimonides meinte dies sicher nicht wörtlich, wie man in seinem Mischna-Kommentar lesen kann. Dort steht: „Die Lehrer haben gesagt, die Übeltäter werden zu ihren Lebzeiten Tote genannt, die Gerechten aber werden Lebende genannt, wenn sie gestorben sind.“ Wer also ein Leben als Gerechter (Zaddik) führt, wird auch nach seinem Tod noch leben.