Rabbiner Edward van Voolen
In der nächsten Woche beginnen die Feiern zum Pesach und vieleorts sind alle Vorbereitungen die dazu gehören im Gange: das Haus aufräumen, Chamez entfernen, die Hagadah wieder zu Hand nehmen, Melodien üben, Freunde einladen, kurz: den Sederabend vorbereiten.
Die jüdische Tradition betont aber klar, daß nicht nur die äußere Handlungen wichtig sind, sondern auch die Kavana, die Intention zählt. Auch bei sich selbst, im Kopf und im Gewissen, soll man sozusagen chametz wegräumen, man soll bei sich selbst suchen, welche Fehler und Missverständnisse man aus dem Weg räumen muss.
Genau so wie der Auszug sowohl eine leibliche als eine geistige Befreiung war, so umfasst auch die Vorbereitung beide Aspekte. Pesach ist deswegen schon vorher anstrengend, während der Abend selbst jedoch immer ein freudiges Ereignis ist: ich jedenfalls freue mich darauf im Kreise meiner Gemeinde zu feiern, sehr viele Mitglieder und ihre Gäste begrüßen zu dürfen.
Es ist tatsächlich einzigartig mit Jung und Alt einen Festtag zu feiern, an dem wir gemeinsam fragen und antworten, essen und trinken, singen, weinen und lachen.
Es kann uns ermutigen, unserer Aufgabe als Juden gerecht zu werden: unsere eigene Tradition ernst zu nehmen und uns einzusetzen für eine bessere Welt. Ich hoffe also tatsächlich, daß dieser Abend sich von allen anderen unterscheiden wird.