Jakob ben Ascher (Ba‘al ha-Turim), rabb. Gelehrter, Schüler seines Vaters Ascher ben Jechiel, um 1280 Deutschland — 1340 Toledo. 1303 nach Spanien geflohen, lebte er in Toledo seit 1314 in ärmlichsten Verhältnissen ausschließlich für seine Studien.
Verfasser des halachischen Kompendiums „Arba Turim“ (‚Vier Reihen‘), benannt nach den vier Edelsteinreihen auf dem Brustschild des Hohenpriesters. Die vier Teile des Kompendiums sind:
1. Orach Chajim (Lebensweise – Ps 16,11)
2. Jore Dea (Lehrer der Erkenntnis – Jes 28,9)
3. Ewen haEser (Stein der Hilfe – 1 Sam 4.1)
4. Choschen Mischpat (Brustschild des Rechts – Ex 28,15)
Sie enthalten:
1. Lobpreisungen, Gebete, Sabbat, Feier- u. Fasttage;
2. Issur we-Hetter (Ritualgesetze);
3. Gesetze für Frauen (bes. Ehegesetze) u.
4. das jüd. Recht.
Sie fassen die Entwicklung der Halacha zusammen. Dabei zitiert Ben Ascher den Text des Talmuds, Talmud-Kommentare sowie die Ansichten der späteren Autoritäten u. setzt daraufhin die Halacha fest. In seiner Auslegung orientiert er sich an Moscheh Ben Maimon und mehr noch an seinem Vater.
Das Werk errang schnell uneingeschränkte Autorität. wurde in der Folgezeit von den bedeutendsten Halachisten kommentiert und Vorbild des Schulchan Aruch.
Außerdem verfaßte J’akow Ben Ascher Responsen, das halachische Werk „Sefer haRemasim“ (Zusammenstellung von Auszügen aus den halach. Entscheidungen seines Vaters) u. einen Kommentar zur Tora („Perusch haTorah“).
(nach ‚Neues Lexikon des Judentums‘, Hsg. J.H. Schoeps)